Ein Leben ohne Grimselpass ist auch möglich – 24.7.2019
Mittwoch, 24.7.2019
Bestens versorgt hab ich mich von Rüeggisberg wieder aufgemacht zum Aare-Radweg. Bis Wimmis fahre ich genau die Strecke, die ich im August 2016 rauf zur Hochzeit von Katia und Micha gefahren war. Das geht teilweise richtig steil bergab – war ich damals wirklich da raufgekommen?
In Reutigen hab ich die ersten 1000 Kilometer auf dem Tacho!
Da war die 1000 voll
Und zack! Planänderung. Das kam so: Erstens ist durch meinen Kopf gegangen, dass ich – indem ich Rüeggisberg einmal von Süden her über den Simplon (2016) und jetzt von Norden her erreicht habe, meine Alpenüberquerung ja eigentlich schon fertig habe.
Zweitens hab ich die „Bergprüfung“ gestern zwar geschafft, aber das waren ja knapp 500 Höhenmeter und nicht 1500, die mich beim Grimselpass erwartet hätten. Ob ich zwischendurch hätte übernachten können oder ob der Bus mein Fahrrad mitgenommen hätte, war fraglich, denn ich wäre in die Nähe des Wochenendes gekommen, da müsste man einen Platz für das Velo vorbestellen. Und dann die Hitze – bei über 30° oberhalb der Baumgrenze ist es nicht unbedingt gesund, wenn man sich sehr anstrengt.
Drittens gab es dann kurz vor Wimmis einen Wegweiser für Route 64: Kandersteg 31 km. Geht zwar auch rauf, aber das Ende ist absehbar. Oben nehme ich dann den Zug durch den Lötschbergtunnel. Jetzt ist es zwei Uhr, ich raste oberhalb von Frutigen.
Ja, das Ende der Steigung war absehbar, aber die Steigung war nicht ohne. Es war ein schöner Weg, ruhig und an der Kander entlang, nach einigen Kilometern in der Sonne dann auch schattig im Wald. Leider war es ein Schotterweg und er wurde irgendwann so steil, dass das Hinterrad beim Treten durchrutschte. Als das zum ersten Mal auftrat, war ich gerade am Blausee. Bestes Mittel gegen Probleme: Pause machen. Es gibt ein Brückchen über die Kander, drüben ein Freizeit-Gelände, einen absolut klaren kleinen See (so klar, dass ich mich frage, wovon die Fische darin leben) und ein Restaurant, wo die mir Kaffee und Kuchen serviert haben.
Die Kander in der Nähe des Blausees
Danach musste ich trotzdem den Berg hinauf schieben, dann konnte ich wieder ein Stück fahren, dann wieder schieben und so weiter. Doch dann gab es einen Weg zur Straße, da konnte ich fahren.
Da geht’s rauf!
Ein paar Serpentinen später war ich oben, die Autoverladung hat das Rad und mich mitgenommen.
Am Ausgang des Tunnels in Goppenstein war der Plan, runter ins Rhonetal zu sausen und dort einen Zeltplatz zu nehmen. Doch wenn ich heute schon einmal den Plan geändert habe, kann ich das auch zweimal machen. Also bin ich rauf ins Lötschental gefahren und hab mir im kleinen, aber feinen Hotel Bietschhorn ein Zimmer genommen.
Das Bietschhorn – nur noch wenig Schnee
Morgen erkunde ich das Tal weiter rauf, dann geht es an die Rhone.
hört sich doch gut an. Weiter so!
Wunderschöne Tour, „Blausee“ … merk ich mir. Weiterhin gute Fahrt! Meine Bewunderung hast du!
[…] bei meiner Rhone-Tour hin, hab aber den Grimselpass dann doch wegen der großen Hitze ausgelassen. (http://www.gerhardjenders.de/?p=1382) Jetzt war die Gelegenheit da, die Schlucht zu besichtigen. Sehr eindrucksvoll, wie der Fluss […]
[…] Dort war auch der weitere Weg zur Müngstener Brücke und nach Burg freundlich ausgeschildert. Was ich aber nicht bedacht hatte: Ein richtiger Panoramaweg führt nicht einfach runter, sondern erst noch rauf zu einem Aussichtspunkt. Das läuft über kleine, ruhige Wege, die ganz nett steil werden können. Und nicht unbedingt geteert sein müssen. (Was sowohl bergauf wie auch bergab eine Herausforderung ist – siehe Kandersteg.) […]