Bigge-Tour 19. April 2020
Wenn die Sonne besonders schön scheint, muss man an den See. Und wenn man mal etwas weiter will, fährt man eben nicht zur allernächsten Talsperre, sondern zur übernächsten. Das ist die Bigge – hinreichend weit weg für eine gute Halbtagstour.
Zunächst geht es rauf nach Meinerzhagen. Das liegt für uns, die wir zwar ganz im Osten, aber eben doch noch im Rheinland leben, hinter dem „Eisernen Vorhang“, denn es gehört schon zum Sauerland und damit zu Westfalen. Man kommt zwar ohne Grenzkontrollen hin, aber wenn es gute Kulturveranstaltungen dort gibt, hat man beste Chancen, gar nichts davon mitzubekommen.
Aber ich schweife ab. Hinter Meinerzhagen geht es die Lister abwärts. Da gab es auch mal eine Bahnstrecke, die eigentlich über Olpe nach Kreuztal gehen sollte, aber nie fertig wurde und in Krummenerl endet. Das was fertig wurde, ist schön geworden. Zum Beispiel ein Viadukt bei Listermühle und ein Wasserturm am Bahnhof Krummenerl. Es fahren wohl auch noch ab und zu Güterzüge vom Steinbruch Krummenerl nach Meinerzhagen.
An der Talsperre angekommen (zunächst die Listertalsperre, die Bigge schließt sich an) stellte ich fest, dass ich nicht der Einzige bin, der schönes Wetter zu schätzen weiß. So war es auf dem Fuß- und Radweg in der Nähe des Parkplatzes recht knubbelig. Doch man kann sich gütlich einigen, die meisten Menschen lassen einen vorbei, wenn man freundlich bittet. Nur eine Dame, die mit ihrem Partner lustwandelte, war pikiert und ließ mich erst nach deutlich geäußerter Empörung ob meiner „Eile“ vorbei.
Das tat der Freude keinen Abbruch, so kam ich munter bis zum Biggedamm. Normalerweise ist dort ein Café geöffnet – leider aus Hygieneschutzgründen geschlossen. Ich hatte in weiser Voraussicht Proviant eingepackt und fand eine leere Bank, auf der ich vorzüglich rasten konnte.
Danach ging es auf dem Heimweg. Nicht auf der selben Strecke, sondern auf der anderen Seite der Talsperre. Da geht es zwischendurch auch mal bergauf. Ich war anscheinend gut in Form, denn ich hatte einen Riesenspaß daran, die Sonntags-E-Bike-Fahrer zu überholen. Nur ein älteres Ehepaar hat mich bergauf immer wieder eingeholt.
Ab Olpe ging es dann auf dem Bahndamm über Drolshagen, Hützemert, Bergneustadt, Niederseßmar nach Hause.
Ein wunderschöner Nachmittag, etwas über 90 km Rundtour mit viereinviertel Stunden reiner Fahrtzeit. Mach ich bestimmt nochmal.