Anstatt – 15. Juli 2021
Glück gehabt! Das Unwetter von gestern hat Menschenleben gekostet, hat viele um ihr Hab und Gut gebracht. Bei uns war noch nicht einmal Wasser im Keller…
Einzige Konsequenz für mich: Meine Werra-Radtour kann ich nicht jetzt machen, denn die Züge, die mich heute nach Eisfeld in der Nähe der Werra-Quelle bringen sollten, fallen aus. Und ohne Zug schaff ich es nicht in der Zeit, die im Moment gerade frei ist, denn am 23. muss ich wegen eines Schwiegermutter-Versprechens (nein, nicht -Verbrechens!) wieder zurück sein. Ich halte es mit dem Bären: „Na, macht nichts. Andermal ist auch ein Tag“ (Zitat aus „Der Bär auf dem Försterball“ von Peter Hacks – eines der schönsten Kinderbücher, die ich kenne – dringende Leseempfehlung!).
Und die Gegend bei uns ist doch auch schön. Dann mach ich eben Tagestouren über die Höhen – in den Tälern wird noch aufgeräumt, da will ich nicht im Wege sein. Heute ging es nach Kierspe. Da hab ich vor 45 Jahren meine erste Stelle als Lehrer angetreten. Leider nur für ein Jahr, denn ein Regierungsrat Dünkel (ja der hieß so!) von der Bezirksregierung Arnsberg meinte – ohne mich zu kennen – Zweifel an meiner Verfassungstreue haben zu müssen. Belege hatte er keine, aber die Macht, mich nach einem Jahr zu entlassen – trotz Solidaritätsbekundungen des Kollegiums und des Stadtrats. (Den Prozess gegen die Entlassung hab ich nach einem Jahr gewonnen, die Bezirksregierung musste mich wieder einstellen, ich kam aber an eine andere Schule)…. Doch ich schweife ab.
Nach Kierspe kann man über Meinerzhagen fahren oder aber über die Dörfer. Mit dem Fahrrad bin ich natürlich über die Dörfer gefahren. Eines davon ist Höhlen, wo noch eine Wiese unter Wasser stand.
In (oder besser: vor) Kierspe gibt es einen schönen ruhigen Weg an der Kerspe entlang, zwischen den Bäumen sieht man den Ort mit dem Kirchlein. Wenn man dann links abbiegt, kann man bergauf in Richtung Rönsahl fahren. (Geradeaus wäre es in Richtung Wipperfürth gegangen, die Straße war aber wegen des Hochwassers noch gesperrt). Der Weg den Berg hinauf ist auch schön, denn er bietet beim Zurückschauen einen Blick auf das Volmetal. Und das Maisfeld nebenan ist mit einem Blumenstreifen von der Straße getrennt!
Von der Höhe geht es dann recht rasant nach Rönsahl und dann nach Ohl, wo der Bahndamm-Radweg einen über Marienheide wieder nach Hause bringt.