Anstatt – 20. Juli 2021

20. Juli 2021 1 Von gerhardjenders


Winterberg und weiter


Am Hennesee hab ich gut geschlafen, erstaunlich nur, dass man die ganze Nacht Lastzüge am gegenüber liegenden Seeufer hören konnte. Im Restaurant gab es ein bombastisches Frühstück für mich, weil ich nicht alles auf einmal essen konnte, bekam ich noch ein Päckchen für die Reise.

Der Hennesee am Morgen


Am See entlang ging es zurück nach Meschede und dann auf den Ruhrtadweg – aber diesmal bergauf.
Der Weg läuft nicht immer am Fluss entlang, es gibt interessante Ausblicke auch auf alte Industrie wie die Tuchfabrik in Heinrichstal.


Irgendwann – so etwa ab Bestwig – ist dann aber Schluss mit der Gemütlichkeit, das Ruhrtal wird im oberen Teil deutlich steiler. Als ich vor 18 Jahren bei meiner ersten Liegerad-Tour von Winterberg aus ruhrabwärts gefahren war, hatte ich einfach die Straße genommen. Das wollte ich jetzt nicht. Vielleicht, weil der Verkehr zugenommen hat, vielleicht, weil, ich keine Lust hatte, beim Bergauffahren die LKW auszubremsen, vielleicht, weil meine Nerven nicht mehr so stark sind wie damals. Also hab ich den offiziellen Ruhrradweg genommen, auch wenn der mehr Steigungen hat als die Bundesstraße. So gab es vor Olsberg eine „interessante“ Steilstrecke, die anschließend noch steiler bergab ging. Ich wollte doch einfach nur rauf!
Ab Olsberg war dann ein Kleinbahn-Radweg ausgeschildert, aber das war offensichtlich nicht der alte Bahndamm – es gibt erstaunliche Steigungen und auch Splitt-Abschnitte.

Im Rückblick sieht man erst, wie steil es war


Es waren 50 km bis Winterberg, kurz nach drei war ich da. Natürlich musste ich mir den Trubel dort ansehen und bei einem Eisbecher rasten.


Dann galt es aber, den Weg an die Eder zu finden. Das war nicht ganz einfach, denn Wegweiser gibt es fast nur für Ziele im Sauerland. Die wollen wohl nicht, dass man woanders hin fährt. Aber ich hab ja OSMAND, da konnte ich den Weg mit dem Smartphone finden. Rasant ging es abwärts, diesmal auf einem echten Bahndamm-Weg, auf dem ich in Allendorf an die Eder kam.

Das Edertal ist weit, es gibt Getreidefelder. Leider auch Gegenwind.


Aber der hat mich nicht davon abgehalten, wie geplant bis zum Edersee zu fahren, wo ich mein Zelt aufgeschlagen hab.