Spätsommer 21 – Spree
Mittwoch, 1. September
Der Start war etwas holprig. Zunächst war alles bestens: Ich wurde mit einem wunderbaren Beeren-Müesli versorgt (Frische Heidelbeeren!), die S-Bahn nach Köpenick war problemlos, ich hab den Spreewald-Radweg gefunden. Aber dann bin ich tatsächlich ein Stück in die falsche Richtung gefahren. Ich hab’s zum Glück gemerkt, bevor ich wieder zurück am Ostbahnhof war. Unterwegs in die richtige Richtung kam dann aber die Feder, die die Bremsklötze der Vorderradbremse hält, auf die Idee, sich zu lösen und an der Scheibe zu kratzen. Klingt nicht schon, aber dank guter Bordwerkzeug-Ausstattung hatte ich da schnell repariert.
Der Weg läuft immer in der Nähe der Spree und an vielen Seen vor bei.
Meist aber geht es durch Kiefernwälder fast immer auf guten Wegen.
Das könnte man schon fast als langweilig bezeichnen, aber ich bin gut voran gekommen – zwei Etappen des Spreeradwegs mit etwa 145 km.
In Fürstenwalde hab ich Mittag gemacht und eine nette Backstein-Verzierung am alten Rathaus gesehen. Den Dom fand ich weniger fotografierenswert.
Ein besonders schönes Stück Weg war die Allee zwischen dem Spree-Oder-Kanal und der Spree (zwischen der Kersdorfer Schleuse und Neubrück)
Gegen Abend wurde es kühl und ich musste mir einen Platz zum Zelten suchen. Es gibt eine Menge Gelegenheiten, die für Wasserwanderer (und auch für Radfahrende) vorgesehen sind. Schön gelegen, kostenlos – aber leider ohne Trinkwasser. Dafür hatte ich nicht genug vorgesorgt. Also musste ich durchgefahren bis Alt-Schadow. Hier ist ein „richtiger“ Campingplatz mit Dusche und Trinkwasser. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass es keinen Laden geben könnte, in dem ich meinen Proviant zu einem ordentlichen Abendessen ergänzen kann. Ist hier aber so. Doch ich hatte mal wieder Glück: Eine Berliner Familie aus Mannheim, die am Grillplatz saß, hörte von meiner Schusseligkeit und hat mit etwas Brot und Salat abgegeben. Und sogar noch ein Bier. Vielen Dank!
So hatte der schöne Tag noch einen schönen Abschluss.
Zwei Mal 145 km? Das ist ganz ordentlich. Es ist aber flach, oder?
Nein, die beiden Etappen, die auf der Seite des Radwegs angegeben sind, ergeben zusammen 145 km. Und natürlich ist es flach. Und wenig Orte, die einen ausbremsen.