Spätsommer 21 – Maschinenhaus
Dienstag, 7. September
Auf dem Zeltplatz in Aurith gab es eine reichhaltiges Frühstücksbuffet, dadurch konnte ich gut gestärkt losfahren. Der Weg lief an der Oder entlang, kurz vor dem Lossower Berg konnte ich einen Blick auf den Fluss werfen.
Vor Frankfurt gab es noch einen Berg zu überwinden, doch dann ging es über die Insel Ziegenwerder zur Innenstadt.
Die Marienkirche ist die größte Hallenkirche der Bachsteingotik in Deutschland – ein imposantes Gebäude!
Ab Frankfurt war der Weg ein Stück lang eher ungemütlich, doch später gab es wieder Ausblicke auf das weite Oder-Tal.
Der Fluss selber war aber meist zu weit weg, der Deich ist nach den Erfahrungen der letzten Überflutungen so weit weg, dass das Wasser sich notfalls ausbreiten kann.
Gegen fünf Uhr war ich in Kienitz. Hier war im Januar 1945 der erste Brückenkopf der Roten Armee, eine Gedenkstele erinnert daran.
Der Name Konrad Wolf hat wohl Hass ausgelöst, dem faschistischen Unrat ist leider noch kein Ende gesetzt.
Nach Kienitz bin ich noch gut 5 Kilometer weiter gefahren nach Groß Neuendorf. Hier erinnert eine sowjetische Gedenkstätte an den Krieg gegen Nazi-Deutschland.
Laut Radweg-Führer sollte es in Groß-Neuendorf auch einen Zeltplatz geben. Da war aber nichts mehr. Die beiden Jungs aus einem Dorf bei Hoyerswerda, die ich zuletzt in Frankfurt getroffen hatte, haben mir dort schon erzählt, dass sie hier im „Maschinenhaus“ ein Zimmer gebucht hatten. Da bin ich dann auch hin. Eine schöne stilvolle Unterkunft. Das Essen im Prinzip vegetarisch, zur Not können Unbelehrbare eine Wurst dazu bekommen.
Und: Man ist direkt am Fluss – eine sehr schöne Umgebung!