Spätsommer 21 – Am Ende der Ostsee
Montag, 13. September
Ich bin heute langsam losgekommen. In der Nacht hatte es geregnet, da dauerte es etwas, bis das Zelt einigermaßen trocken war. Insbesondere, weil die Sonne fehlte. Dafür war es windig und kalt. Der erste Tag meiner Tour, an dem ich nicht durchgeschwitzt war am Abend – das ist das Positive daran.
Nachdem ich endlich gefrühstückt hatte, ging es nach Wismar. Eigentlich kein Problem, aber in der Stadt gab es umfangreiche Bauarbeiten, die selbst einen Radfahrer zu Umwegen zwangen. Und ich musste doch in die Innenstadt, eine neue Speicherkarte für die Kamera zu kaufen! Bei Karstadt gab es sowas nicht, aber in deren WLAN konnte ich mir die App zum besseren Übertragen der Bilder von der Kamera zum Telefon herunterladen. Und dann gibt es Foto Manthey! Ein kompetent geführtes Fachgeschäft, wo ich nicht nur eine SD-Karte bekam, sondern auch in Ruhe die Übertragungs-Funktion ausprobieren konnte. Der Laden bekommt von mir 5 von 5 Sternen.
Trotz der fortgeschrittenen Zeit hab ich mir noch die Hospital-Kirche in Wismar angesehen mit ihrer fantastischen Decke.
Auf der Weiterfahrt – die sich wegen Umleitungen nicht einfach gestaltet hat – hab ich bei Zierow eine typische Siedlung aus Einheits-Ferienhäusern fotografieren. Die Häuser sind eigentlich hübsch, zum Teil mit Reet gedeckt – aber sie stehen so dicht nebeneinander, dass man aus den Fenstern oder von der Terrasse nur das nächste gleiche Haus sieht. Solche „Feriensiedlungen“ scheinen in den letzten Jahren überall hier aus dem Boden gestampft worden zu sein.
Endlich kam ich nach Boltenhagen. Ein Kurort mit viel Betrieb, der aber immerhin Spaghetti für mich hätte. Die hab ich an der Strandpromenade verzehrt, dabei hat mir eine Möwe Gesellschaft geleistet.
Wenig weiter konnte ich ein Steilküsten-Foto nachholen, auch ein Segelschiff war wieder Horizont. Aber ohne Sonne ist das nicht ganz so schön.
Der Weg bis Travemünde zog sich, er führt über diverse Steigungen, es gibt auch Abenteuer-Einlagen in Form von Tiefsand-Abschnitten. Aber dann kam die Stadt in Sicht, ich hab einen Zeltplatz gefunden und kann Hafen den Tag ausklingen lassen. Zum Schluss schien sogar noch einmal die Sonne!
Damit ist der Ostsee-Teil meiner Tour am Ende. Ab morgen geht es über Lübeck nach Süden Richtung Heimat.
Nachtrag: Beim Hochladen des Beitrags im Edeka-WLAN kam der Wahlkampfbus der PARTEI vorbei und beschenkte mich mit einem Sonnenbräu-Bier. Trink ich morgen.