Spätsommer 21 – Auf dem Salzweg
Dienstag, 14. September
Von Travemünde nach Lübeck ist es nicht weit, nur gut 20 km. Aber es gab zwei Überfahrten auf meiner Strecke. Zunächst musste ich über die Trave, weil mein Zelt auf der östlichen Seite gestanden hatte. Das gab noch einmal Gelegenheit für ein Travemünde-Panorama-Foto.
Dann aber gibt es auf dem Weg nach Lübeck noch den Herrentunnel. Die Straße, entlang der der Radweg läuft, wird durch einen Tunnel zur Herreninsel geführt. Der ist zu eng für einen Radweg. Deshalb kommt ein Bus, der die Leute und die Fahrräder durch den Tunnel bringt. Sehr komfortabel, aber man muss warten.
Nachdem ich mich durch die Stadt gefunden hatte, konnte ich die nächsten 60 km am Elbe-Lübeck-Kanal entlang fahren. Das ist die alte Salz-Route, die von Lüneburg nach Lübeck führt. (Mehr zum Beispiel hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Salzstra%C3%9Fe?wprov=sfla1 )
Der Weg ist auf den ersten Kilometern eng und steinig, aber dann wird es besser. Es ist festgefahrener Lehm, der bei Trockenheit gut zu fahren ist. Aber tiefe Schlingerspuren zeigen, dass der Weg bei Nässe nicht zu empfehlen ist.
30 Kilometer vor Lauenburg hab ich eine Rast gemacht.
Danach lief es gut weiter, ich hab die 2000km überschritten, doch kurz vor Lauenburg stand da ein Schild „Sackgasse, Vollsperrung an der Brücke“. Ich bin munter weiter gefahren, hab noch zwei Spaziergänger gefragt, die mir bestätigt haben, dass ich da durch komme. Doch das war nicht so einfach. Ich musste steil vom Weg runter, über einen Bach, ein paar hundert Meter durch eine sumpfige Wiese und dann wieder rauf zur Straße. Von dem Abenteuer hab ich keine Bilder machen können, weil ich alle Hände voll zu tun hatte. Aber noch 15 km danach hing Sumpfgras am Hinterrad.
In Lauenburg hab ich die Elbe überquert.
Danach waren es nur noch 25 km bis Lüneburg, der Zeltplatz an der Roten Schleuse ist ein paar Kilometer südlich. Er hat sich als eine gute Wahl erwiesen: freundliche Leute und moderate Preise bei moderner Einrichtung.
Der Tag heute lief bei schönem Wetter richtig gut, ich bin über 120 km weit Richtung Süden gekommen.
Nachtrag am Mittwoch, 15. September:
Weil die Wetteraussichten für heute nicht gerade trocken sind, hab ich mich entschlossen, mit der Bahn nach Hannover zu fahren. Dort mache ich Station bei meinem Bruder, bevor ich dann mit dem Zug nach Hause fahre. 2040 Kilometer sind jetzt mal genug. Es war eine herrliche Zeit, ich habe so viel neues gesehen und gelernt!
Es bleiben noch ein paar Bilder aus Lüneburg, wo ich gemütlich gefrühstückt hatte. Am Sand – so heißt der zentrale Platz – gibt es ein paar hübsche Giebel. Die Kirche war leider noch zu.
Morgen Gerhard
Dann bist du ja schon sehr gut vorangekommen. Gruß Andy aus Hoyerswerda
Ich wünsch dir noch viel Spaß auf deiner Reise