Bis München sind es 100 km von der Donau

Freitag, 20. Mai
Irgendwann in der Nacht ist das Gewitter dann doch noch gekommen. Und wieder gegangen. Es dauerte heute Morgen etwas, bis das Zelt wieder trocken war, aber in der Zeit konnte ich ja frühstücken (im Café beim Netto jenseits der Brücke).
Bei der Weiterfahrt hab ich dann die Donau überquert.

Der erste Teil der Tour lief ziemlich eben, doch als ich bei Waltershofen den Lech überquert hatte, fing das muntere Berg-und-Tal-Spiel wieder an.

Bei Hitze in der prallen Sonne sind die Berge doppelt steil und hoch. Gegen zwei war ich in Aichach, wo ich eine Mittagsrast eingelegt hab.

Ich betrachte die Tage gestern und heute als Training für die richtigen Berge, die morgen beginnen. Dann geht es allerdings immer bergauf und erst viel später bergab.

Kurz vor sechs war ich dann an meinem Etappenziel Dachau. Bevor ich zur Gedenkstätte abgebogen bin, hab ich auf die Website der Gedenkstätte geschaut: Die machen um fünf Uhr zu! Ich hab mich noch kurz in der Stadtmitte umgesehen – war nicht interessant für mich. Dann bin ich weiter zum Campingplatz „München Nordwest“. Von hier aus kann ich morgen früh nochmal zurück zur Gedenkstätte, das sind weniger als 10 km.
Der Campingplatz liegt idyllisch zwischen Autobahn und Bahngleisen (dafür noch erstaunlich ruhig) und in der „Campingstub’n“ gibt es Speis und Trank. Es ist sehr voll und am Nebentisch ist eine große Gruppe älterer Herr- und Damenschaften (anscheinend Dauercamper). Besonders die Männer müssen wohl ständig die Welt erklären, ein älterer Zotenreißer ist inzwischen gegangen. Aber: Das alles ist gut auszuhalten, denn ich verstehe wenig, das Ganze klingt eher wie ein Singsang der „Eingeborenen“.
Das für sechs Uhr angekündigte Gewitter ist in Regen um Mitternacht umgewandelt worden – damit kann ich leben.
Ich war heute 103 km unterwegs und bin noch nicht in München-City. Aber ich hab mich ein paar Mal verfahren, also kann man schon sagen: Donauwörth – München sind 100 km (wenn man den Weg kennt).