Von der Maas zur Meuse
Donnerstag, 22. September
Es war wieder kalt in der Nacht, aber ich hab wunderbar geschlafen (allerdings mit Ohrstöpseln). Um sieben war ich wieder munter. Als dann noch die Sonne aufging, konnte ich das Zelt richtig trocknen. Für ein Café hätte ich über die Brücke in die Stadt gemusst, da hab ich mich lieber ans Ufer gesetzt und meine diversen Müsli- und Schokoriegel gespeist. Mein ganz besonderer Dank geht an eine unbekannte Kölnerin. Die ging mit dem Hund spazieren, sah mich da sitzen und fragte mich, ob sie mir wegen der Kälte nicht besser einen Kaffee bringen sollte. Da hatte ich nichts gegen und tatsächlich kam sie kurz drauf mit einem Becher heißem Kaffee. Herrlich!
Den nächsten Kaffee (und vielleicht ein Teilchen) wollte ich in Stevensweert an der großen Mühle haben. Aber ach – gesloten! Es dauerte bis ein Uhr, bis ich ein offenes Café fand. Aber zu Essen gabs dort auch nichts.
So ging es munter weiter an der Mass beziehungsweise an einem der zugehörigen Kanäle entlang. Im Laufe des Nachmittags waren dann auch diverse Bistros am Wege geöffnet. Aber zu spät, jetzt hatte ich schon ein paar Riegel gegessen – und ich wollte erstmal weiter. Schließlich hatte ich in Liège ein Zimmer gebucht (Zeltplätze scheint es dort nicht zu geben).
Anhalten musste ich dann aber doch in Geulle. Die dortige Kirche fiel mir schon von weitem durch ihre Vielzahl von Türmen auf. Da hat im Laufe der Jahrhunderte jeder mal was drangebaut. Leider konnte ich nicht sehen, wie es drinnen aussieht.
Irgendwann kam ich nach Maastricht. Eine schöne Stadt, aber ein Radler vom Lande kann sich leicht verfahren. Und wenn er nicht alleine auf der Straße ist, kann es sein, dass er das kompliziert findet.
Als besonderes Highlight war dann noch die vorgesehene Brücke eine Baustelle – ein enger Zickzack-Weg für Fahrräder. Aber ich war als einziger nervös, wenn ich mein Liegerad um die Ecken heben musste, die anderen haben geduldig gewartet und Rücksicht genommen.
In den Gassen auf der linken Maas-Seite war viel Trubel, ich musste teilweise schieben. Immerhin gab es ein Käsebrot für mich in einer Bäckerei.
Anschließend ein richtiger Berg: Zum Sint-Pieter-Berg ging es wirklich steil rauf, oben ein ehemaliges Fort und ein stillgelegter Mergel-Abbau (jetzt Naturschutz-Gebiet). Die Höhlen war bis in den zweiten Weltkrieg Zuflucht für die Zivilbevölkerung bei Belagerungen.
Beim Runterfahren gab es noch einen schönen Blick auf die Maas.
Dann ging es rasant nach Belgien rein. Dort bot sich die Möglichkeit, schnurstracks am Kanal entlang die letzten 25 km nach Liège zu fahren. Das hab ich gemacht, denn der Weg lag wunderbar in der Nachmittagssonne.
Kurz vor der Stadt gab es interessante Industrie am anderen Ufer.
Noch weiter südlich kam ich dann in einen Bereich, in dem alte Boote für Hobby-Fahrten aufgebaut werden.
Nach einigen Innenstadt-Komplikationen hab ich dann auch mein Hotel gefunden. Einfach, mit Gemeinschafts-WC, aber auch mit einer Küche, wo ich mir morgen Kaffee machen kann. Gute Bedingungen für die Weiterfahrt!
Hört sich gut an. Aber, etwas ich immer sage: vernünftig essen ist wichtig. Ich hatte heute auch eine wunderschöne Tour, inklusive Berge und Eiscafe.