Wiedersehen mit Jargeau

Samstag, 15. Juli
Die Nacht auf dem Bauernhof war sehr ruhig. Von fern hat man verschiedene Feuerwerke gehört, aber zu sehen war nichts. Gegen Morgen hat es noch einen kräftigen Regenschauer gegeben, das Zelt ist bis zum Verpacken nicht ganz trocken geworden. Macht nichts, muss es heute Abend nachholen.
Im Chailles werden die Radfahrenden auf einer kleinen Brücke mit Blumen empfangen. Wer mit dem Auto kommt, muss auf so etwas verzichten.

Leider hatte der Regen seine Arbeit in der Nacht nicht fertig bekommen, ab Blois gab es immer wieder längere und kürzere Schauer und Güsse. Es war aber erst das dritte Mal auf der langen Tour, dass ich das Regenzeug einsetzen musste. Als die Stimmung mal nicht so toll war, hab ich mir Goethes „Prometheus“ umgedichtet:
Meintest du etwa
ich sollte das Radfahren hassen
in Bahnhöfe fliehen
weil nicht alle
Schönwetterträume reiften?

Allerdings konnte ich nicht so oft fotografieren.
Immerhin das Château de Menars in der Nähe von Blois und die Brücke von Beaugency.

Nachdem ich Orléans durchfahren hatte (wieder mit Regenguss) kam ich auf der südlichen Loire-Seite wieder durch den wunderschönen Park – da hatte der Regen schon wieder aufgehört.

Dann waren es noch knapp 20 Kilometer bis zum ersten Zeltplatz nach der Großstadt. Dummerweise hat der Wind (oder war es die Loire, der der Weg folgt?) inzwischen die Richtung gewechselt und aus dem freundlichen Rückenwind, der mir zu enormen Geschwindigkeiten verholfen hatte, wurde ein garstiger Gegenwind.
Doch dann kam Jargeau in Sicht. Hier hatte ich schon bei der Hinfahrt gezeltet und so war es ein bisschen wie nach Hause kommen.

Heute ist es zwar deutlich kühler als bei meiner ersten Übernachtung hier, aber es gibt ein Strandfest an der Loire mit schöner Stimmung. So hat auch der trübe Tag heute noch einen schönen Ausklang.