Zweiter Tag: Freitag, 3.August – Schon wieder Glück gehabt!

Zweiter Tag: Freitag, 3.August – Schon wieder Glück gehabt!

11. Juni 2019 0 Von gerhardjenders

Vor dem Frühstück hab ich den Rundgang nachgeholt, der gestern wegen Dunkelheit ausfiel. Der Gipfel bietet eine schöne Aussicht, natürlich im Vergleich mit den Alpen eher unspektakulär. Alle militärischen Anlagen sind inzwischen „zivilisiert“, die Radarkuppel ist Außenstelle des Standesamtes.

Die Abfahrt von der Wasserkuppe war wie erwartet rasant. An der Fuldaquelle haben deutsche Bürokraten ein Schild „kein Trinkwasser“ aufgehängt. Ob das Wasser wohl zu sauber ist?

Fulda-Quelle

Ab Gersfeld wurde es flacher, es ging durch nette kleine Dörfchen. In Ried hab ich mir die alte Wehrkirche angesehen mit einem schönen Fresko im Chor.

Bald war ich in Fulda, wo ich in der Wiesenmühle, einer Brauerei mit Biergarten, gerastet hab. Nach einer Runde durch die Altstadt gings dann weiter, das Tal wurde breiter, der Radweg lief mal in erbarmungsloser Hitze zwischen Kornfeldern, mal angenehm schattig durch Waldstücke. Um drei gab’s Kaffee in Niederaula, nach 75 Kilometern.

Bad Hersfeld war vom Radweg aus gesehen kein schöner Ort. Laut, viel Verkehr, McIrgendwas – aber nichts Beschauliches. Ich hätte natürlich in den Ort reinfahren können, doch dazu lud er nicht ein. Und die Hitze tat das Ihrige dazu, also bin ich weiter gefahren. Nur 26 km weiter bietet Rotenburg einen Zeltplatz und ein nettes Städtchen. Fast wie das an der Tauber, nur ohne Touristenmassen. Nach der Anmeldung am Zeltplatz dann der Schreck: Die Packtasche mit den Klamotten fehlt! Sofort zurück? Nein, erstmal das Zelt aufbauen. Dann mal erst duschen, damit ich überhaupt in der Lage bin, nochmal zu fahren. Frisch geduscht ist der Kopf etwas klarer: Erst mal in der Rezeption nachfragen. Und da stand die Tasche! Ein Radfahrer, der mir kurz vor dem Campingplatz begegnet war, hatte sie gefunden, vermutet, dass ich wohl zelten wollte, und die Tasche hier abgegeben. So viel Glück kann nur ich haben! Jetzt sitz ich beruhigt und gesättigt auf der Campingplatz-Terrasse und lass den Tag ausklingen. Und morgen kann ich frische Klamotten anziehen!