Frühling! Ins Sauerland!
Der Frühling ist zu Besuch! Das wird ein trockener, teilweise sonniger Tag! Ein Grund, mal wieder eine (etwas) längere Fahrt zu machen. Etwas länger heißt: etwas über 100 km, aber nicht zu viel, denn ich bin nach dem Winter noch nicht wieder in Bestform. Wer an der richtigen Stelle wohnt, hat das Sauerland in der Nähe – da kann ich doch hin. Erstmal nach Meinerzhagen, dort habe ich die Grenze nach Westfalen überschritten. Dass das von Bedeutung ist, sollte sich später noch rausstellen. Um 10 Uhr hatte ich dann mit 590 m den höchsten Punkt der Tour erreicht, die Schutzhütte am Nordrand des Liter-Quellgebiets (ein Moorgebiet namens „Die Grundlose“).
Hier war ich 2020 schonmal auf dem Weg nach Berlin, damals musste ich in der Hütte Schutz vor dem Regen suchen. Und ringsum war dichter Nadelwald. Den haben die Borkenkäfer abgeschafft, jetzt erinnern noch aufgewühlte Wege an die Forstarbeiten.
Von dort ging es runter zur Fürwigge-Talsperre, eine nette kleine Trinkwasser-Sperre. Der Rundweg ist knapp 4,5 km lang und auch an einem Werktag als Spazierweg beliebt.
Ein Stück weiter dann die Verse-Talsperre. Sie ist viel größer als Fürwigge-Sperre, es gibt Straßenbrücken über die Seitenarme und keine Spaziergänger, weil es nur auf der einen Seite einen langen Rad-und Wanderweg gibt.
An der Sperrmauer konnte ich nicht geradeaus weiter am Fluss entlang, ich musste erstmal bergauf. Das hat sich aber gelohnt, denn dann konnte ich abbiegen und auf der ruhigen L879 über Harscheider Mühle entlang der Schwarzen Ahe runter nach Altenmühle und anschließend auf der B229 nach Werdohl. Dort musste ich zunächst entlang der B236 durch Gewerbe. Da gab es aber auch interessante Motive. (Bilder anklicken zur vollständigen Ansicht)
Danach ging es ruhiger auf der Lenne-Route. Sehenswert die Eisenbahnbrücke bei Ohle, die sogar im Baukunst-Register eingetragen ist.
Der Radweg war weiter sehr angenehm und in gutem Zustand, aber es gab auch zwei wirklich heftige Steigungen. Ich musste schieben, nicht nur weil das Rad auf feuchtem Asphalt durchrutschte.
Ab Rönkhausen hab ich dann für die letzten paar Kilometer die Bundesstraße B236 genommen, denn der Radweg wurde zum Waldweg. Doch schon in Lenhausen konnte ich wieder auf den bewährten schönen Weg an der Lenne, der gemütlich nach Finnentrop führt. Da wollte ich den Zug nach Olpe nehmen, damit die Tour nicht gleich 140 km lang wird. Doch meine Sorge war: Wie komm ich da zum Bahnhof? Der liegt doch bestimmt nicht am Radweg! Die Sorge war unbegründet. Finnentrop hat eine Brücke über die Gleise mit einer Rampe vom Radweg aus und einen Aufzug zum Bahnsteig. Und: in Westfalen fahren Züge! Der Zug nach Olpe stand bereit. Alles völlig problemlos. Das wäre im Rheinland zur Zeit nicht möglich. Es war interessant, vom Zug aus die Bigge aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Ab Olpe hab ich dann den üblichen Weg auf dem Bahndamm über Drolshagen, Hützemert, Bergneustadt genommen. Diesmal hab ich aber in Eichen (zwischen Olpe und Drolshagen angehalten und die Mühle angesehen, Da steht jetzt eine Tafel, die darauf hinweist, dass die Mühle das älteste Industriedenkmal Drolshagens ist.
Es war anstrengend (knapp 110 km. ca. 900 Höhenmeter). Aber sehr schön. Bald geht es wieder auf eine längere Tour mit Übernachtungen – das hab ich mir versprochen!
[…] ich wollte auch die idyllische Fürwigge-Talsperre und die Verse-Sperre besuchen – so wie bei meiner Tour im Frühling. Die Fürwigge hatte heute viel weniger Wasser als damals – ein Foto wäre nicht schön […]