An der Saar
Montag, 24. Juni
Es lief alles glatt am Morgen: gut geschlafen, strahlender Sonnenschein, der das Zelt bald trocken bekam, Kaffee in der Rezeption (Übrigens kann ich den Knaus-Campingplatz in Bernkastel-Kues nur empfehlen: Technsich perfekt und sehr freundliche, unkomplizierte Leute). Der ursprüngliche Plan war, nach Wittlich zu fahren und dort den Zug nach Konz zu nehmen. Aber ich hab nochmal die Karte befragt und gesehen, dass es nur gut 70 km nach Trier sind – die leg ich noch drauf. Es war auch sehr schön, zunächst sehr ruhig, ab Neumagen-Dhron – wo es ein „richtiges“ Frühstück gab – wurde die Strecke dann doch ziemlich voll.
In Trier war der Ufer-Radweg wohl vom letzten Hochwasser arg mitgenommen, die Umleitung war etwas nervig. Aber um halb zwei war ich schon in Konz an der Saar und hab Mittagsrast gemacht.
Weil ich auf der „falschen“ Seite der Saar war, hab ich auch einen Alt-Arm und ein schönes Gehöft bei Hamm an der Saar zu Gesicht bekommen.
Schon nach 20 km ruhiger Fahrt war ich in Saarburg. Natürlich mit der zugehörigen Burg (oben war ich nicht), aber auch mit einer ehemaligen Glockengießerei, die jetzt ein Kulturzentrum ist – mit interessantem Programm.
Dass die Saar deutlich kleiner ist als Mosel oder Rhein, fällt natürlich sofort auf – es ist alles irgendwie gemütlicher. Aber auch durch dieses enge Tal zwängt sich eine Bahnlinie und eine Straße. Das kann dann ungemütlich werden. Zwischen Saarburg und Mettlach bin ich dann den Wegweisern gefolgt und durch den Wald direkt am Ufer gefahren.
Ein wunderschöner Weg, aber: Weil es vor ein paar Wochen ein massives Hochwasser gegeben hatte und die letzten Tage auch nicht durchgehend trocken waren, gab es – natürlich im Schatten, natürlich immer direkt hinter einer Kurve – etliche Schlammlöcher. Ein besonders langes hat mich dann erwischt, das Rad rutschte weg und ich lag im Matsch. (Nix passiert, nur schmutzig geworden.) Zum Trost gab es bei Mettlach eine Kapelle mit wunderschöner Aussicht.
Die war 1892 von Herrn Boch und seiner Frau Oktavie geb. Villeroy anlässlich ihrer Goldhochzeit gestiftet worden. Daher kommt das mit dem Porzellanladen!
Ab Mettlach ging es nochmal ein Stück auf einem Waldweg, weil der offizielle Radweg wegen der Hochwasserschäden repariert werden muss.
Aber kurz vor sieben war ich dann beim Zeltplatz des Kanuvereins in Merzig. Und jetzt kann ich die rruhige Stimmung an der Saar genießen, mein Abendbrot essen und diese Tageszusammenfassung schreiben.