Am See
Dienstag, 25. Juni 2024
Die Saar ist ein Fluss mit Gegensätzen: Wenige Kilometer nach der Abfahrt in Merzig traf ich auf eine Stelle, die fast wie eine Furt aussah (ausprobiert hab ich’s nicht), ein Stück weiter am Industriehafen von Dillingen sah es aus wie im Ruhrgebiet.
Mit Brot aus Merzig und einer Cola aus Saarlouis hab ich bei Bous Mittagsrast am Saarufer gemacht. Sieht gemütlich aus, aber hinter den Büschen am gegenüber liegenden Ufer dröhnt eine Autobahn.
Bald kam die Völklinger Hütte in Sicht. Hier raucht kein Schornstein mehr. Die stillgelegten Anlagen strahlen eine gewisse Ruhe aus. Wenn man sich umdreht sieht man verwilderte Rosen blühen.
In Saarbrücken gäbe es sicher viel zu sehen – vom Radweg aus lohnte sich dieser Blick mit einer Brücke und der Saar.
Was auf den Foto fehlt, ist der unerträgliche Lärm der Stadtautobahn. Eine solche irsinnige Idee der 1970er Jahre müsste dringend revidiert werden. Der Radweg musste wegen des letzten Hochwassers umgeleitet werden, ich musste an mehreren Kreuzungen mehrmals warten, bis ich weiter konnte. Könnte man nicht einfach eine Spur der „Stadtautobahn“ für Fahrräder freigeben? Das würde den Lärm reduzieren und die Radfahrenden entspannen – nur mal so eine Idee.
Weiter ging es nach Sarreguemines. Das liegt in Frankreich. Den Grenzübergang hab ich zunächst nur an der Bezeichnung „Écluse“ statt Schleuse gemerkt. Dann aber auch an der Radweg-Führung: Es gibt nach französischer Tradition einen Saar-Begleitenden Kanal, der Treidelpfad ist zum Radweg ausgebaut.
Vorteil für mich: Es ist weitgehend eben (bis auf ein paar Meter Steigung an den Schleusen) und es ist ruhig, denn die Straßen sind in Frankreich traditionell mit dem Lineal geplant, die Kanälen entlng den Höhenlinien. Das passt selten zusammen. Also herrscht am Kanal meist Ruhe.
So kam ich entspannt über Herbitzheim und Sarrable nach Mittersheim.
Das hat einen See und einen Zeltplatz. Dort bleibe ich heute Nacht.
Wunderbar. Gute Fahrt