Die Rhone entlang nach Aigle – 9.8.2016
Heute bin ich knapp 100 (98,4) km die Rhone abwärts von Leuk bis Aigle gefahren. Hört sich einfach an, aber leider wehte ein heftiger Gegenwind…
Noch ein Nachtrag zu gestern: Ich hab noch einen Abendspaziergang durch die Weinberge nach Leuk gemacht. Obwohl der Weg ein ganzes Stück von der Rhone weg ist, hörte man am Rauschen, wie stark die Strömung ist. Leuk ist eine Stadt mit einem schönen mittelalterlichen Kern und in der Stadt fiel mir plötzlich ein, warum mir das höher gelegene Leukerbad so bekannt vorkam: Als wir 1963 im Lötschental waren, hatten wir eine Wanderung über den Lötschenpass gemacht und waren von dort mit dem Zug zurück gefahren. Tatsächlich stieß ich auf eine alte Bahntrasse und eine Infotafel mit dem Hinweis, dass bis 1967 eine Zahnradbahn zwischen Leuk und Leukerbad verkehrte. Bei dem Gedanken, dass außer mir niemand mehr lebt, der damals dabei war, wurde mir etwas wehmütig. Heute ist es bewölkt und deutlich kühler als gestern. Bis auf ein paar Tropfen ist es aber (noch?) trocken. Der Radweg an der Rhone läuft gut, man fährt an Obstplantagen und Weinbergen vorbei, immer wieder stehen Burgen etwas oberhalb. Aber das Tal ist eben auch eine Hauptverkehrsader und ein Industriestandort. Die ersten 60 km hab ich hinter mir, jetzt sitze ich in Martigny und mache Mittag.
Nach der Mittagspause hat es dann doch noch geregnet. War aber halb so schlimm, denn ich hatte wegen des heftigen (Gegen-)Winds sowieso schon die Jacke an. In St. Maurice hab ich mir die alte Abteikirche angesehen, danach hörten Wind und Regen auf und es ging direkt an der Rhone entlang bis Aigle. Es waren durch Umwege statt der erwarteten 75 km fast 100 (98,4) km zusammengekommen. Durch den Gegenwind war ich mächtig kaputt. Deshalb hab ich wie geplant die Zahnradbahn von Aigle nach Leysin genommen. Leysin ist ein merkwürdiger Ort: jede Menge Hotelkästen sind in den Hang gestellt. Wahrscheinlich ist im Winter die Hölle los, doch auch jetzt sind viele Touristen hier. Man kann sicher auch gut wandern. Morgen fahre ich von hier weiter, es geht munter bergauf und bergab.