Ein schöner Tod in Ulm – 25.7.2017

21. Juni 2019 0 Von gerhardjenders

Keine Angst, niemand ist wirklich gestorben. Kommt einfach mit ins Ulmer Münster.

Dienstag mittag – eine Woche unterwegs. Ich bin in Ulm. Ernsthaft geregnet hat es bisher nicht, dafür hatte ich 10 km vor Ulm einen Platten. Wieder vorne, trotz neuem Schlauch. Merkwürdig! Anders als vor einer Woche bei Bonn haben hier zweimal junge Radler gefragt, ob ich Werkzeug oder Hilfe brauche, zwei „Rentner“ sind glotzend vorbei gefahren.
Das Flicken ging aber flott, und kurz darauf kam schon das Ulmer Münster in Sicht. Es hat nicht nur den höchsten Kirchturm, es ist vor allem innen sehenswert. Klare Gotik, schöne Details. Den Turmaufstieg hab ich mir gespart, die Sicht ist bei dem Wetter nicht lohnend.

In einer Seitenkapelle habe ich diesen muskulösen Tod entdeckt

Ich hab mich noch ein wenig in Ulm umgesehen, dann ging es weiter. Als ich dann die Grenze des Freistaates Bayern überquert hatte, fing es doch immer kontinuierlicher an zu regnen. Dazu kam dann noch, dass der Weg über Feldwege führte – zur Holprigkeit kamen noch Dreck und Pfützen.
Aber mein Beschluss für die Tour lautet: ICH WILL MICH NICHT ÄRGERN! Den ziehe ich knallhart durch.

So bescheuert seh ich bei Regen aus: Eine Kappe, damit die Brille nicht nass wird, darüber die Kapuze (Aus der Verkleidung heraus geselfied, damit das Telefon nicht nass wird)


Deshalb hab ich mir Wege entlang oder auf den Landstraßen gesucht. Das war zwar von der Landschaft her nicht so reizvoll, lief aber besser. Hinzu kam, dass der Wind auf den erfreulichen Namen „Rückenwind'“ hörte – und das ganz schön kräftig. So bin ich bis Donauwörth gekommen und hab noch ein Zimmer in der JH gekriegt – alle günstigen Pensionen und Hotels sind belegt. Inzwischen bin ich über 950 km gefahren – bei 1000 mach ich eine Markierung auf die Straße!