Ankunft in Wien – 1.8.2017

25. Juni 2019 0 Von gerhardjenders

Heute geht es nach Wien.
Ich hab mir Zeit gelassen und zunächst einiges am Fahrrad repariert: Der Sitz begann sich aufzulösen, da hab ich eine rustikale Naht aus Kabelbindern gestrickt. Wenns nicht hält, muss ich einen Sattler finden. Die Verkleidung hatte auch (alte und neue) Risse, die ich mit Polyester geflickt hab. Jetzt warte ich aufs Aushärten.

Jetzt rutscht der Sitz nicht mehr ab

Auf nach Wien! (Blick von der Donau-Brücke in Tulln)

Rast vor Wien irgendwo in einem Hafengelände

Um drei Uhr bin ich in Wien auf dem Zeltplatz. Also:
Wasserfuhr – Wien: vierzehneinhalb Tage, 1636 km, 89,5 Stunden war das Fahrrad in Bewegung.


Auf den letzten Kilometern schien sich Wien gegen meine Ankunft zu wehren: ein heftiger Wind wehte, teils von der Seite, teils entgegen. Wenn es Gegenwind war, musste ich halt fester treten, doch bei Seitenwind musste ich schon in Schräglage fahren, um nicht zu kippen. Half alles nichts, bin trotzdem angekommen.

Unterwegs stellte ich erstaunt fest, dass ich schon bekannt bin. Eine Frau, die ich überholte, grüßte irgendwie sehr vertraut zurück, so als ob wir uns schon kennen. Was sie kannte, war das Fahrrad. Dahinter steckte Xavier, ein kommunikativer Franzose, den ich in der JH Donauwörth getroffen hatte, der hat inzwischen viele andere Leute getroffen und denen auch von meinem Fahrrad, das ihn sehr interessierte, erzählt. Durch meinen Aufenthalt in Gusen und Mauthausen hat mein „Ruhm“ bzw. die TrägerInnen mich wieder eingeholt. Wenn ich jetzt noch einen Tag in Wien bleibe, kennt mich danach in der Slowakei jeder …

Wien lässt sich gut an: Eine abenteuerliche Überquerung der Donau auf einer Brücke, die unter der Straßenbrücke hängt, ein Aufstieg über eine riesengroße Schraube und jetzt auf der Prater-Hauptallee, die nur für Fußgänger und Radfahrer ist.

Nach dem Besuch im Stephansdom esse ich einen Happen in einem hippen Restaurant. Man bestellt an der Theke, und sagt seinen Namen, irgendwann wird dann laut der Name gebrüllt und man kann sein Essen an der Theke abholen.

Nach der ersten Rundfahrt über den Ring hat sich mein positiver Eindruck gefestigt. Die Stadt ist wirklich Fahrrad freundlich, es gibt an den Straßen gut markierte Fahrrad-Spuren, auf denen man auch flott voran kommt.
Und natürlich gibt es eine Menge zu sehen. Ich war bisher nur im Prater (unnötig, wie Phantasialand mit Riesenrad) und im Stephansdom (geh ich morgen nochmal hin, Besuch in den Katakomben – siehe Adalbert Stifter).
Morgen lass ich den Tag aber nicht am Zeltplatz ausklingen, sondern auf der Donauinsel – müsst ihr etwas länger auf meinen Bericht warten.